Erster Rückführungstransport aus England abgeschlossen

04.11.2020

Der Zug mit den sechs Behältern mit radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente im englischen Sellafield hat am heutigen Mittwochmorgen planmäßig den Standort Biblis erreicht. Der Zug war am gestrigen Abend im norddeutschen Hafen Nordenham losgefahren, wo die Behälter gestern und vorgestern vom Schiff auf Eisenbahnwaggons umgeladen wurden. In den kommenden Tagen werden die Behälter in Biblis nun sukzessive in das Zwischenlagergebäude gebracht. Dort werden sie im Wartungsbereich vom Zwischenlagerbetreiber, der bundeseigenen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH, vorbereitet und anschließend sicher eingelagert.

Erneute Messungen an allen Behältern bestätigen: zulässige Grenzwerte weit unterschritten

Im Rahmen der Umladung am Hafen Nordenham wurden von Sachverständigen erneut Messungen an allen sechs beladenen Waggons durchgeführt, um sicherzustellen, dass der gesetzlich vorgegebene Grenzwert für die Ortsdosisleistung („Strahlung“) während des Bahntransports zuverlässig eingehalten wird. Diese Messungen bestätigten die Ergebnisse der bereits in Sellafield von unabhängigen Sachverständigen an den beladenen Behältern durchgeführten Messungen, die die Voraussetzung für Genehmigung und Durchführung des Transports waren:
Der gesetzliche Grenzwert von 100 μSv/h („Mikrosievert pro Stunde“) für die Ortsdosisleistung (ODL) in 2 Metern Abstand von der Außenfläche des Transportfahrzeugs wird bei allen Waggons weit unterschritten. Der höchste in diesem Abstand in Sellafield gemessene Wert liegt bei 26 μSv/h, der Mittelwert der Dosisleistung aller Behälter in 2 Metern Abstand von der Fahrzeugaußenfläche liegt für die aktuelle Rückführungskampagne bei ca. 21 μSv/h – also weniger als ein Viertel des höchstens erlaubten gesetzlich definierten Grenzwerts.

COVID-19-Schutzkonzept
Der Rückführungstransport war ursprünglich für das Frühjahr geplant gewesen, musste jedoch aufgrund der beginnenden COVID-19-Lage verschoben werden. Um den Transport unter den Bedingungen von COVID 19 durchführen zu können, haben alle beteiligten Unternehmen und Institutionen in den vergangenen Monaten umfassende Vorsorgekonzepte und Hygieneregeln für alle Phasen des Transports erarbeitet. Diese sind vergleichbar mit den vielfältigen Maßnahmen, die inzwischen in vielen anderen Bereichen von Industrie und Logistik tagtäglich wirkungsvoll zum Einsatz kommen. Die Sicherheit des Transports der radioaktiven Abfälle wurde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Die Gesundheit aller Beteiligten und der Bevölkerung entlang der Transportstrecke hat jederzeit höchste Priorität.