01.04.2025
Heute am frühen Morgen hat die „Pacific Grebe“, ein englisches Spezialschiff für den Transport radioaktiver Materialien, planmäßig den norddeutschen Hafen Nordenham erreicht. An Bord befinden sich sieben Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M mit radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente im englischen Sellafield. Die Behälter werden nun für den Weitertransport zum staatlichen Zwischenlager Isar (BZI) in Niederaichbach bei Landshut auf Eisenbahnwaggons umgeladen.
Im Rahmen der Umladung am Hafen werden von Sachverständigen erneut Messungen an allen sieben beladenen Waggons durchgeführt, um nachzuweisen, dass der gesetzlich vorgegebene Grenzwert für die Ortsdosisleistung („Strahlung“) während des Bahntransports zuverlässig eingehalten wird. Diese ergänzen die bereits in Sellafield an den beladenen Behältern durchgeführten Messungen, die die Voraussetzung für Genehmigung und Durchführung des Transports waren.
Diese Messungen hatten ergeben, dass der gesetzliche Grenzwert von 100 µSv/h („Mikrosievert pro Stunde“) für die Ortsdosisleistung (ODL) in 2 Metern Abstand von der Außenfläche des Transportfahrzeugs, also des Eisenbahnwaggons, weit unterschritten wird: Der höchste in diesem Abstand gemessene Wert liegt bei 26 µSv/h, also rund einem Viertel des höchstens erlaubten Wertes.
Am Zielort können die sieben Waggons mit den CASTOR®-Behältern auf dem zum Kernkraftwerks- und Zwischenlagergelände führenden Anschlussgleis bis in unmittelbare Nähe des Zwischenlagers der bundeseigenen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH rangieren. Dort werden die Behälter abgeladen und in das Zwischenlagergebäude gebracht, wo sie vorbereitet und eingelagert werden.
Für den Transport hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) am 20. Dezember 2024 die erforderliche Transportgenehmigung gemäß § 4 AtG erteilt. Die Aufbewahrungsgenehmigung gemäß § 6 AtG zur Einlagerung der verglasten Wiederaufarbeitungsabfälle hatte die bundeseigene BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH, die das Zwischenlager Isar betreibt, bereits im April 2023 vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erhalten.
Die Kernkraftwerksbetreiber haben sich zur Rücknahme der Abfälle aus der Wiederaufarbeitung ihrer Brennelemente im Ausland vertraglich verpflichtet. Als zentralen Dienstleister für die Abwicklung der Rückführung haben sie die GNS Gesellschaft für Nuklear-Service beauftragt. Darüber hinaus bestehen völkerrechtliche Vereinbarungen zwischen Deutschland und Großbritannien, die die Rücknahme sicherstellen. Die Aufteilung der noch aus dem Ausland zurückzuführenden Wiederaufarbeitungsabfälle auf mehrere Zwischenlagerstandorte basiert auf einem Konzept der Bundesregierung.
Informationen zum Strahlenschutz rund um den Transport finden sich außerdem hier:
https://www.grs.de/de/aktuelles/castor-transport-von-sellafield-ins-zwischenlager-isar-2025
Umfassende Informationen rund um die Rückführung deutscher Wiederaufarbeitungsabfälle und den anstehenden Transport hat die GNS auf einer gesonderten Website zusammengestellt. Hier finden sich weitere Hintergrundinformationen, Fotos und Grafiken sowie Ansprechpartner der beteiligten Unternehmen: rueckfuehrung.gns.de/
GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH
Michael Köbl
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