Im November 2024 wurde der Transport von vier CASTOR®-Behältern vom Typ HAW28M aus Frankreich zum Standortgelände in Philippsburg erfolgreich und sicher durchgeführt. Auf dem Gelände befindet sich u.a. das staatliche Brennelemente-Zwischenlager des Standorts. Die vier CASTOR®-Behälter enthalten die letzten radioaktiven Abfälle, die bei der früheren Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich entstanden waren und sich noch dort befanden. Mit der Rücknahme dieser Abfälle hat Deutschland seine diesbezüglichen völkerrechtlichen Verpflichtungen gegenüber Frankreich nun erfüllt.
Ausgangspunkt des Transports war ein Verladebahnhof in der Nähe der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague. Ab dort erfolgte der Transport auf der Schiene. Der Transport wurde von den jeweils zuständigen staatlichen Behörden überwacht. Der Schutz von Mensch und Umwelt war jederzeit gewährleistet.
Die vier Behälter werden der bundeseigenen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung, die das staatliche Zwischenlager in Philippsburg betreibt, übergeben. Die BGZ lagert die Behälter im Zwischenlager ein.
Die entsprechenden Abläufe auf dem Kraftwerksgelände und im Zwischenlager in Philippsburg wurden im Jahr 2021 mit einem leerem CASTOR®-Behälter vom Typ HAW28M erfolgreich erprobt. Das Video zeigt die Umladung dieses leeren Behälters vom Schienenwaggon auf ein Straßenfahrzeug sowie den Transport des Behälters zum Zwischenlager.
Die sogenannte Aufbewahrungsgenehmigung für die Lagerung der Behälter im Zwischenlager hatte das zuständige Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) BGZ im Jahr 2023 erteilt. Die ebenfalls erforderliche Transportgenehmigung war im Auftrag der GNS und der deutschen Kernkraftwerksbetreiber beim BASE beantragt und vom BASE im September 2024 erteilt worden. Grundsätzliche Informationen zum Konzept für die Rücknahme von Abfällen aus Frankreich sind hier zu finden.
Seit der Veröffentlichung des Konzepts der Bundesregierung wurde die Bevölkerung vor Ort in Philippsburg mehrfach über das Vorhaben informiert. Zuletzt wurde, wenige Wochen vor dem Transport, am 23. Oktober 2024 eine Bürgerdialog-Veranstaltung in Philippsburg durchgeführt. Organisiert haben die Veranstaltung die EnBW (als eines der vier Unternehmen, die in Deutschland Kernkraftwerke betreiben) und die bundeseigene BGZ (als Betreiberin des staatlichen Zwischenlagers in Philippsburg). Die Unternehmen haben bei der Veranstaltung gemeinsam mit Vertretern des baden-württembergischen Umweltministeriums und der Polizei alle relevanten Aspekte des Vorhabens erläutert und Fragen der Bevölkerung beantwortet. Eine vergleichbare digitale, öffentliche Informationsveranstaltung des baden-württembergischen Umweltministeriums fand am 15. Oktober 2024 statt.