HAW-Transport im Zwischenlager Gorleben eingetroffen

11.11.2008

Kurz nach Mitternacht hat der 10. Transport mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung das Zwischenlager Gorleben erreicht. Er bestand aus 11 Behältern mit dem verglasten Abfall (HAW-Glaskokillen) aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in La Hague.

Nach über 1000 Kilometern Transport auf der Schiene wurden die jeweils rund 120 Tonnen schweren Behälter vom Typ TN 85 in der Umladestation Dannenberg von Schienen- auf Straßenfahrzeuge umgesetzt. Von hier aus wurden sie die letzten 20 Kilometer ins Zwischenlager Gorleben gefahren, welches keinen Gleisanschluss besitzt. Dank der Erfahrung und Routine der GNS-Mitarbeiter verlief die Umladung in Dannenberg wie gewohnt reibungslos.

Dennoch hatte sich die Transportzeit aufgrund zweier Blockadeaktivitäten um fast einen Tag in die Länge gezogen. Drei Personen hatten sich in Berg nahe der deutsch-französischen Grenze an die Gleise gekettet und verursachten damit allein einen Zeitverzug von rund 12 Stunden. In einer weiteren Aktion in Grippel auf der Strecke des Straßentransportes zum Zwischenlager haben acht Personen, die sich in zwei Betonpyramiden angekettet hatten, für weitere Verzögerungen gesorgt.

Prüfung und Vorbereitung der Behälter für die Zwischenlagerung werden nun wie bei den CASTOR®-Behältern in den Vorjahren mehrere Wochen beanspruchen. Danach können die Behälter an das Behälterüberwachungssystem der Lagerhalle angeschlossen, und die übrigen Prüfungen und Messungen durchgeführt werden. Inklusive der Behälter des diesjährigen Transports werden in Gorleben 91 Großbehälter zwischengelagert. Von diesen enthalten 86 HAW-Glaskokillen, die fünf anderen sind mit bestrahlten Brennelementen aus Kernkraftwerken beladen.Die radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich müssen aufgrund der bestehenden Verträge nach Deutschland zurück genommen werden. Dies ist zwischen den Betreibern der deutschen Kernkraftwerke und der französischen Wiederaufarbeitungsgesellschaft vertraglich vereinbart und von den Regierungen beider Länder durch Notenaustausch völkerrechtsverbindlich festgelegt worden.