Transport mit hochradioaktiven Abfällen in Gorleben angekommen

09.11.2010

Am Morgen des heutigen Dienstag hat der vorletzte Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus Frankreich das Zwischenlager Gorleben erreicht. Er umfasste zehn Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M und einen Behälter vom Typ TN85, die jeweils 28 Glaskokillen mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in La Hague enthalten.

Nach mehr als 1000 Kilometern auf der Schiene war der Zug mit den jeweils rund 120 Tonnen schweren Behältern gestern früh an der Umladestation der GNS in Dannenberg angekommen. Dort wurden die Behälter für den Transport in das rund 20 km entfernte Zwischenlager Gorleben auf Straßentransporter umgeladen.

Dank der Erfahrung und Routine aller Beteiligten verlief die Umladung auch beim mittlerweile elften Rückführungstransport wie gewohnt reibungslos und war nach 14 Stunden abgeschlossen. Die im Rahmen der Umladung in Dannenberg an allen Behältern durchzuführenden Strahlenschutz-Messungen bestätigten die bereits vor Beginn des Transports in Frankreich festgestellten Messwerte: die zu erwartenden Strahlenexpositionen von Bevölkerung, Transport- und Begleitpersonal werden auch 2010 weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen und stellen keinerlei Gefährdung für Mensch und Umwelt dar.

Im Transportbehälterlager werden die Behälter geprüft und für die Zwischenlagerung vorbereitet. Danach wird jeder einzelne Behälter an seinen Stellplatz in der Lagerhalle gebracht und dort an das Behälterüberwachungssystem angeschlossen. Die Einlagerung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Inklusive der Behälter des diesjährigen Transports werden in Gorleben damit 102 Großbehälter zwischengelagert. Von diesen enthalten 97 Glaskokillen mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung, die fünf anderen sind mit bestrahlten Brennelementen aus Kernkraftwerken beladen.

Die radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich müssen aufgrund der bestehenden Verträge nach Deutschland zurück genommen werden. Dies ist zwischen den Betreibern der deutschen Kernkraftwerke und der französischen Wiederaufarbeitungsgesellschaft vertraglich vereinbart und von den Regierungen beider Länder durch Notenaustausch völkerrechtsverbindlich festgelegt worden.

Im kommenden Jahr wird der letzte Transport von hochradioaktiven Abfällen aus La Hague mit elf CASTOR®-HAW28M-Behältern durchgeführt. Voraussichtlich ab 2014 werden noch weitere vier Transporte mit insgesamt 21 CASTOR®-HAW28M-Behältern mit Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitungsanlage im englischen Sellafield erfolgen. Die Rückführung aller hochradioaktiven Kokillen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente soll bis 2017 abgeschlossen sein.


Fotos von der Umladung in Dannenberg am 8.11.2010:

- Rangierarbeiten vor der Umladestation: Foto 1
- Umladung eines CASTOR® HAW28M  vom Schienen- auf ein Straßenfahrzeug Foto 2
- Strahlenschutz-Messungen während der Umladung Foto 3
- CASTOR® HAW28M  auf dem Straßenfahrzeug (vor Schließen der Transporthaube)  Foto 4

 

Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, welche am Tag der Veröffentlichung Gültigkeit besitzen. Diese Aussagen sind möglicherweise im Hinblick auf nachfolgende Ereignisse, die nicht Gegenstand dieser Pressemitteilungen sind, nicht konsistent.